Dein täglicher Adventsgenuß: "Der Weihnachtslichtkalender"

Leseprobe: 


Elisa hält ein kleines Samtbeutelchen fest in ihrer kleinen Hand und trägt ein Armband, in das ihr Name eingraviert wurde, als sie von der Schwester aus der Babyklappe gehoben wird, ganz vorsichtig, weil sie noch so klein ist. Sie dreht aber schon ihr kleines Köpfchen in Richtung fremder Stimme. Das Licht in dem Babyfenster flackert immer noch. Der Hausmeister hat es noch nicht repariert. Gott sei Dank, sie hat ihn gerade erst angerufen, sonst hätte er vielleicht die junge Mutter bei der Trennung von ihrem Baby gestört. "Na, Du kleine Maus komm mal her." Die Kleine fängt an zu weinen, als sie ihre kalten Hände spürt. "Ach ja, Du kleiner Schatz, jetzt kommst Du in ein schönes kuscheliges Bettchen. Gleich decke ich Dich zu. Och, och, es ist alles gut. Du musst doch nicht weinen, Du kleine Maus." Sie legt sie in das mitgebrachte Bettchen und deckt sie gut zu. Dann rollt sie es fast lautlos und ruckelfrei über den extra gedämpften Bodenbelag. Die Annahme des Kindes soll doch nicht auch noch das traumatische Erlebnis verstärken.

Auf der Babystation wird es von der Hebamme und einem Arzt begutachtet und untersucht. Das ist schon schlimm genug, wenn so viele verschiedene Menschen an dem kleinen Mäuschen herumfummeln und es aus und anziehen und es mit den Stethoskop und anderen medizinischen Geräten drangsaliert wird, wo es ja schon die innere Zerrissenheit der Mutter gespürt hat. Das ist ein sehr schwerer Schritt für die Mutter und das Kind. Vertrauen und vor allem Vertrauenswürdigkeit sind die Grundlage dafür, dass dieses System funktioniert. Aber so kann viel Leid verhindert werden, auch wenn sie eine anonyme Geburt besser findet, weil die Mutter auch Unterstützung bei der Geburt erhält. Aber es kommt immer darauf an, was eine Mutter annehmen kann. Das hier ist doch tausendmal besser, als ein Kind irgendwo vor einer Haustür ablegen zu müssen, wenn man so in Not ist, dass man glaubt, sein Kind nicht behalten zu können. Das Kind ist gesund und kräftig. Das ist schön. Eine Weile müssen sie noch warten, ob es sich die leibliche Mutter doch noch anders überlegt. Erst danach können sie eine gute Adoptivfamilie für das kleine Mädchen suchen.

Nach dem Gottesdienst schauen sie sich nochmal die Krippe an, wie jedes Jahr. Andreas streicht Sabine eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schatz, kannst Du das Kind in der Krippe im Moment überhaupt sehen, nach der Enttäuschung?" Sabine schlingt einen Arm um seine Taille. "Dasselbe könnte ich Dich fragen." "Wie wäre es, wenn wir es mal mit einem Kind versuchen, das keine Eltern hat und dem wir dadurch das Heim ersparen können? Du wärst auf jeden Fall eine sehr liebevolle Mutter, egal ob das Kind leiblich ist oder nicht." "Und das würde Dir nichts ausmachen? Ich habe von einem kleinen Mädchen gehört, das in der Babyklappe des Marienhospitals abgelegt worden ist." "Hättest Du gern ein Mädchen Schatz? Dann erkundige ich mich danach, wo man sich darum bewerben kann" flüstert er ihr leise ins Ohr, nachdem er sie geküsst hat. "Ja, bitte Andreas. Mach das." "Klar doch Schatz. Und wer weiß, vielleicht geschieht ja ein Weihnachtswunder und sie entscheiden sich für uns." Sie lächeln sich verschwörerisch an.



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Adelheid Fink - Autorin
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